Erfahrungsbericht

Eine Bauingenieurin berichtet über ihren Berufsalltag

MINT-Berufe: Allein unter Männern?  

Der Frauenanteil in MINT-Berufen – Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik – steigt. Allerdings nur langsam. So beträgt die Frauenquote laut Bundesagentur für Arbeit in MINT-Berufen, in denen insgesamt 7,92 Millionen Arbeitnehmer angestellt sind, nur 15,4 Prozent. Ein leichter Anstieg von 14,4 Prozent im Jahr 2013 (Quelle). Wir sind überzeugt: Da geht noch mehr. Anlässlich des Girls‘ Days*, der jedes Jahr am 26. März stattfindet, haben wir mit Maria Teodora Stefan (28) über ihre Erfahrungen gesprochen. Seit fünf Jahren arbeitet sie bei der NEW als Bauingenieurin. 

Maria Teodora Stefan arbeitet bei der NEW als Bauingenieurin.

Was sind denn deine Aufgaben und was brauchst du dafür?  

Ich bin Projektleiterin und für die Planung von Umbauprojekten zuständig. Das heißt, dass ich mich um die Zeit- und Budgeteinhaltung kümmere, die Bauleitung übernehme, unsere Partner koordiniere und vieles mehr. Grundsätzlich braucht man für den Job methodisches Denken, eine strukturierte Arbeitsweise, Verantwortungsbereitschaft und EDV-Kenntnisse. In anderen Unternehmen kommt häufig noch eine hohe Reisebereitschaft hinzu. Bei der NEW hält sich mein Reiseaufwand in Grenzen, da meine Projekte immer in der Region sind. Das war auch der Grund dafür, warum ich mich für die NEW entschieden habe. 

 

Warum wolltest du Bauingenieurin werden?  

Ich finde meinen Beruf sehr sinnstiftend, denn meine Arbeit ist für andere nützlich und fester Bestandteil ihres Alltags. Zudem kann ich die Ergebnisse meiner Arbeit immer sehen und meine Leidenschaft für Zahlen einbringen. Ein gutes Beispiel ist die Sanierung einer Bushalle in Mönchengladbach, in der Busse zwischen ihren Einsätzen stationiert werden. Die Bedürfnisse und Wünsche der Betriebshofleitung und des Verkehrsmeisters konnten wir bautechnisch auch umsetzen. Durch die Sanierung wurde das Bauwerk erhalten, so dass die Busse der Stadt Mönchengladbach für viele weitere Jahre sicher untergebracht werden können.  

 

Wie erklärst du dir, dass mehr Männer in dem Beruf arbeiten?  

Ich glaube, ein Grund ist, dass viele denken, der Job wäre mit körperlicher Arbeit verbunden. So ist es aber nicht. Das Vorurteil, Bauingenieurinnen werden aufgrund ihres Geschlechts benachteiligt kann ich auch nicht bestätigen. Vielmehr musste ich mich wegen meines Alters beweisen. Männliche junge Kollegen erleben das aber auch und es ist auch kein Phänomen, das technisch-orientierten Berufen vorbehalten ist.  

 

Welche Tipps kannst du angehenden BauingenieurInnen mit auf den Weg geben?  

  • Mein praktischster Tipp ist: Mach ein Praktikum. Wenn du dir dann immer noch sicher bist, ist das schon die halbe Miete.  
  • Lass dich nicht von veralteten Vorurteilen abbringen. Auch meine Familie hatte anfangs Bedenken, dass ich nicht respektiert werden würde. Das hat mich kurz verunsichert, aber mich nicht von meiner Entscheidung abgebracht. Da bin ich heute sehr glücklich drüber.  
  • Bleib immer professionell und nimm Kritik nicht persönlich. Feedback hilft, sich weiterzuentwickeln.  
  • Und zu guter Letzt: Bleib offen, neugierig und lernbereit. 

Du interessierst dich für einen Job oder ein Praktikum im Ingenieursbereich? Dann schaue dir doch mal die offenen Stellenangebote an 

Stellenangebote bei NEW

*Der Girls‘ Day findet einmal im Jahr statt. Er soll Mädchen und Frauen dazu animieren, technische und naturwissenschaftliche Berufe zu ergreifen, in denen Frauen bisher eher selten vertreten sind. Hierfür geben Unternehmen, Betriebe und Hochschulen einen Blick hinter die Kulissen.